Geschichten aus dem Archiv
Die Sache mit dem Telefon
Wiederholt wurden in den ordentlichen Mitgliederversammlungen der letzten Jahre darauf hingewiesen, dass im Telefonbuch die FEG Bern nicht aufgeführt sei. Der Gemeindeleitung war dieses Phänomen bekannt und sie reklamierte dies wiederholt bei der Swisscom. Doch eine Änderung trat nicht ein. Die Lösung dieses Rätsels ist recht einfach. Beim letzten Umbau im Jahre 1996 wurden im 5. Stock die Räume zu Büros umfunktioniert und dort wie auch im Parterre und 3. Stock Telefone installiert. Statt bei der Swisscom eine neue Leitung anzufordern wurde die Telefonleitung der Buchhandlung angezapft. Die Buchhandlung zahlte also über Jahre, ohne sich dessen bewusst zu sein, die Gebühren für die Gemeinde. Die Telefonnummern der Gemeinde sind daher «Unternummern» und werden nicht öffentlich geführt.
Wundersame Vermehrung
In den Jahren 1933 – 1946 gab es jeweils zum Teil recht massive Ausgabenüberschreitungen in den Jahresrechnungen. Diese konnten aber immer vom Vermögen gedeckt werden. Dank Legaten und Zuwendungen vergrösserte sich das Vermögen der Gemeinde Jahr für Jahr!
Predigerlohn und Erntedank
Einen 13. Monatslohn für die Prediger gab es bis weit in die 1980er Jahre nicht. Vom Dankopfer des Erntedankfestes erhielt der Prediger aber den zehnten Teil zugesprochen.
Vom Licht in der Kapelle...
Der erzwungene Umzug in die neue Kapelle an der Zeughausgasse hatte neben einigen Nachteilen auch Vorteile. So besass das Vereinshaus einer der ersten Gas-Generatoren in der Stadt Bern zur Stromerzeugung. Die Leuchtbirnen waren genau vorgeschrieben und durften nur vom Hauswart ausgewechselt werden. 1909 können wir in einem Brief der Vereinshaus AG lesen: «Geehrte Herren, einem Bericht unseres technischen Beraters entnehmen wir zu unserer nicht geringen Überraschung, dass Sie ohne unser Wissen und ohne unsere Ermächtigung kürzlich in der Kapelle eine erhebliche Zahl von Osramlampen haben anbringen und dafür die uns gehörenden Tantal-Lampen mit Glasglocken haben entfernen lassen. Durch diese neue und nicht einwandfreie Installation entsteht uns eine erhebliche Mehrbelastung von ca. Fr. 300.–…» Erst 1917 wurde auf die Städtische Stromzufuhr gewechselt.
...und der Wärme darin
Bern, 7. Dezember 1917: die Regierung des Kantons Bern hat am 27. 11. eine Verordnung für die Einschränkung des Brennstoffverbrauchs erlassen. So dürfen Kapellen, Kirchen und Versammlungslokale nur geheizt werden, wenn die Aussentemperatur abends 5 Uhr auf plus 7° Celsius gefallen ist! In Kirchen und Kapellen darf die Innentemperatur bei Beginn der Veranstaltung höchstens 13°C betragen. Damit soll der Kohlenverbrauch von 82 Tonnen auf 60 Tonnen gesenkt werden. Die Kapelle wird nur noch Sonntags geheizt. Um 9 Uhr soll die Temperatur 10° C erreichen! Im Winter 1939/40 wurden 92 Tonnen Kohle verbraucht. Dieses Quantum wird per Dekret vom 4. 10. 1940 vom Regierungsrat auf 45 Prozent gesenkt, das heisst auf 41,4 Tonnen. Auf die Beheizung der Kapelle wird verzichtet. Der Gottesdienst wird im Palmensaal (heute Bovetsaal) abgehalten. Kein Raum darf auf mehr als 18° C geheizt werden. Sämtliche anderen Zimmer werden nur temperiert.